Tipps rund um die Infinity Klassiker

Gute Tipps zu allen Situationen von erfahrenen Leuten werden hier gegeben. Jeder, der seine guten oder auch schlechten Erfahrungen bekannt geben will, kann das das hier tun. Es soll anderen Besitzern mit gleichen Modellen helfen, wenn diese evtl. Probleme haben.

Aber auch gute Empfehlungen und Erfahrungen mit Zubehör, Auf- und Einstellungen, Kombinationen mit verschiedenem Equipment, wie Endstufen, Vorstufen, Kabeln usw. kommen hier allen Lesern zugute. So können alle von den Erfahrungen anderer profitieren.

Es jedoch gibt auch Situationen, in denen Warnungen bekannt gegeben werden, die vor Schäden an den Lautsprechern bewahren sollen. Das gilt immer dann, wenn sich bisher unbekannte Mängel mit unangenehmen Folgen eingeschlichen haben, oder durch falsche oder unsachgemäße Aktionen Folgeschäden zu befürchten sind bzw. bereits eingetreten sind.

Für alle diese Situationen ist es gut, wenn dazu auch der Eine oder Andere Tipp gegeben werden kann. Es gibt doch nichts schöneres, als die gegenseitige Hilfe von Gleichgesinnten.

Erhaltung der bestmöglichen Zentrierung der Basslautsprecher
Damit ein Bass möglichst immer im optimalen, mechanischen Betriebszustand läuft, ist es sehr empfehlenswert, in regelmäßigen Abständen die Bässe um 180° verdreht einzubauen. Damit ist gemeint, das die Bässe ausgebaut und auf dem Kopf wieder eingebaut werden (was vorher oben war, kommt nun nach unten). Diese Aktion sollte jedes Jahr einmal durchgeführt werden. Es ist nicht zwingend, aber doch sehr empfehlenswert. Mit dieser Maßnahme ist gewährleistet, das die Membran mechanisch immer gleichmäßig belastet wird. Damit wird auch die gesamte Lebensdauer der Bässe deutlich erhöht.

Warum wird das überhaupt gemacht?
Da eine Membran beinahe immer im Winkel von 90° zum Boden montiert ist, wird sie aufgrund der Erdanziehung und ihres Eigengewichtes nach unten "gezogen". Das mag zunächst einmal übertrieben dargestellt sein, jedoch hat sich mit den Jahren gezeigt, das die Membranen durch die relativ einseitige mechanische Belastung mit ihrem vorderen (Sicken) Ende nach unten gezogen werden. Der gesamte Schwingkörper besteht in der Reihenfolge von hinten nach vorne aus der Schwingspule, dem Schwingspulenträger, der Zentriermembrane, dem sichtbaren Konus (Membran) und am Schluss aus der Sicke. Der ideale Zentralpunkt wäre in der Mitte der gewichtsmäßigen Gesamtmasse. Da aber in den meisten Fällen die Spule recht kurz ausfällt und zugleich im Verhältnis die Konusmembran recht groß ist, liegt der gewichtsmäßige Mittelpunkt nicht in der Mitte. Die innen liegende Zentriermembrane liegt auch nicht in der idealen Mitte.

Da aber das Gewicht der Konusmembran größer ist, als der Rest und zugleich die Sicke relativ weich, wird der gesamte Schwingkörper nach vorn und unten gezogen.

Das hat unter ungünstigen Bedingungen (Temperatur oder auch starke "Musikbelastungen") zur Folge, das die Schwingspule am anderen Ende des gesamten Schwingkörpers in ihrem sehr engen Kanal am Rand des Magneten (innen) beginnt, zu reiben. Diese Reiberei wiederum kratzt mehr und mehr die isolierende Lackschicht ab, was dann seinerseits zu "schmirgelnden" Kratzgeräuschen und Kurzschlüssen führt.

Diese Kurzschlüsse haben die bereits hinlänglich bekannten Begleiteigenschaften bis hin zur Beschädigung der angeschlossenen Verstärker und in der Folge wiederum rückwirkend Beschädigung des Lautsprechers insgesamt.

Aus genau diesem Grund ist es sehr empfehlenswert, einmal im Jahr die Bässe aus zu bauen und um 180 Grad verdreht wieder ein zu bauen. Das ist nicht viel Arbeit, bewahrt aber vor langfristigen Schäden, die hiermit auf einfache Weise verhindert werden können. Sollte es hierzu noch Fragen geben, bin ich gerne bereit hierzu Hilfestellung zu leisten. Ein Mail genügt bereits.

Eine WARNUNG für alle Kappa Besitzer!

Leider hat sich durch einige technisch und fachlich unqualifizierte Zeitgenossen inzwischen die "verschlimmbessernde Unsitte" verbreitet, die über die Jahre gelb gefärbten Polydome mit einem Fön wieder in den optischen Quasi-Neuzustand zu bringen. Dummerweise wird zu diesem Vorgang von zumindest einem dieser Anbieter oder "Tippgeber" auch noch ein Demovideo als Anleitung zum download angeboten, in dem dieser Vorgang zu sehen ist.

Nachdem der Dom des Polydom's kurz aufgewärmt wurde, hat sich dessen weiche Gummimembrane auch tatsächlich wieder leicht durchsichtig gezeigt. So, wie im Bild rechts sieht das dann aus. Aus der rein optischen Sicht ist das ja noch recht hübsch und nett an zu sehen.

Was aber technisch dabei passiert, wird den bis dahin begeisterten Kunden leider verschwiegen, sei es aus eigener Unwissenheit oder gar aus getarntem Geschäftssinn. Warum aber die Warnung? Man sollte wissen, was sich bei diesem Fönvorgang tatsächlich chemisch und technisch abspielt. Durch die Erwärmung des Dom's wird die dahinter liegende Weichmacherschicht ebenfalls erwärmt. Dabei verdunstet ein erheblicher Teil des Weichmachers, so dass dieser nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden ist.

Aber gerade dieser Weichmacher ist mit dafür verantwortlich, dass der sehr dünnschichtige Dom in seinem Sickenbereich auch dauerelastisch bleibt. Wird aber der Weichmacher durch die Erwärmung verdunstet und damit weitestgehend entfernt, wird der verbleibende Rest nach der Abkühlung auch obendrein noch härter. Das aber hat nun zur Folge, dass die bisherige Bewegungsfähigkeit sehr stark eingeschränkt ist.

Und es kommt sogar noch schlimmer. Dieser Verhärtungsprozess zieht sich über die nächsten Wochen oder gar Monate fast unmerklich und schleichend hin. So fällt es zunächst nicht einmal auf, dass sich dort etwas geändert hat. Schließlich sieht der Dom doch so schön aus. Aber leider ist die Optik bei dieser Sache nicht alles. Nicht vergessen, es handelt sich immer noch um einen Lautsprecher und nicht um ein schönes Anschauungsobjekt.

Die schlussendliche Folge dieser "verschlimmbessernden Kosmetik" ist mittel- bis langfristig der Bruch der zarten Sicke des Dom's. Von anfänglichen Rissen bis zum völligen Abriss der Sickenverbindung ist das Ende des Polydom's damit schon besiegelt.

Und hier nun die unweigerliche bebilderte Sterbegeschichte eines Polydomes nach der "Schönheitsoperation" in hübscher chronologischer Reihenfolge:

Im Bild 1 ist nur ein kleiner unscheinbarer Riss (siehe roter Kreis) zu sehen. Im Bild 2 hat sich eben dieser Riss bereits fast um den halben Polydome gezogen (siehe auch hier roter Kreis). Im Bild 3 ist das Schluss Stadium zu sehen. Eine weitergehende Erklärung dürfte sich hier erübrigen. Ein Austausch ist hier nicht mehr zu umgehen.

Am Ende der netten kleinen "Schönheitsoperation" ist ein Austausch des Dom's oder gar des gesamten Polydom's fällig und der Verkäufer der Ersatzteile macht damit seine Geschäfte (wissentlich oder unwissentlich). Wer sich das alles ersparen will, sollte auf solche "Spielereien" ganz verzichten und mit derartigen Ideen zunächst sehr vorsichtig umgehen oder sich im Vorfeld darüber bei fachkundigen Leuten schlau machen.

Wenn man bei der Gelegenheit auch noch Pech hat, wird unter ungünstigen Bedingungen der angeschlossene Verstärker zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen, was weitere Kosten für die Reparatur nach sich zieht! Und wer bitte schön will das von uns Musikfreunden schon wirklich??

Bassabdeckung im Gehäuse.

Sicher hat das der Eine oder Andere auch schon mal bemerkt. Wenn man den oder die Bässe einer Box ausbaut, sieht man in der Regel dahinter die allseits bekannte Dämpfungswatte oder Wolle. Das ist soweit auch nichts besonderes. Wenn man mal genau darauf achtet, stellt man auch fest, das diese Dämpfungswolle direkt hinter der Membrane der Bässe liegt, also in unmittelbarer Nähe der Membranrückseite.

Nun könnte man zunächst mal denken, dass diese Wolle ja durchaus auch in das direkte Membranbewegungsfeld gelangen und dort Schäden verursachen. An diesem Gedanken ist durchaus auch was dran, aber ganz so schlimm ist das nun auch wieder nicht.

Was soll dann also der Text hier an dieser Stelle? Das ist eine berechtigte Frage, die aber auch gleich beantwortet wird. Neben der Wolle ist auch in so mancher Box (nicht in allen, aber doch in vielen) zum Schutz eben der oben besagten Membrane eine Art Schutztuch oder Flies hinterlegt, was die Aufgabe hat genau diese Wolle von der Membrane fern zu halten. Das ist soweit auch sicher Sinnvoll.

Aber, und genau hier kommt nun auch ein Problem hoch, über das sich ganz sicher nicht viele Leute Gedanken gemacht haben. Wer eben dieses Flies in seinen Boxen schon mal gesehen hat, dürfte auch wahrscheinlich fest gestellt haben, das eben dieses Flies ursprünglich mal weiß war und inzwischen leichte Verfärbungen bekommen hat. Zusätzlich - und das genau kann zum Problem werden - dürfte dem Einen oder Anderen auch aufgefallen sein, das eben dieses Flies auch sehr hart geworden ist. Ja es droht zumindest bei einigen Boxen sogar zu zerbröseln.

Dieses Zerbröseln aber kann nun selbst zu einer Gefahr für die Bässe werden! Wenn nun die verhärteten und bereits abgebrochenen Fliesteile abgefallen sind, können sie aufgrund der ständigen Bewegungen der Membranen durchaus auch in den Bereich der sehr sensiblen Sicken geraten und dort tatsächlich auch Schaden verursachen. Das kann auch möglicher weise mit ein Grund für den allseits bekannten und vorzeitigen Sickenzerfall sein. Muss es nicht, aber es kann!

Und genau das ist sicher auch Grund dafür, sich auch über diese Situation Gedanken zu machen. Was aber kann man dagegen tun, bevor es zu spät ist? Ganz einfach. Wenn die Bässe bei nächster Gelegenheit wieder mal ausgebaut werden, könnten die Fliesreste, wenn sie denn überhaupt vorhanden sind, komplett entfernt werden. So kann zumindest sicher gestellt werden, dass davon kein Schaden mehr ausgehen wird.

Nun wird der Eine oder andere natürlich sagen "und was ist nun mit dem Schutz der Membrane durch dieses nicht vorhandene Flies?". Die Antwort ist ganz einfach. Wenn nach der Entfernung der verhärteten Fliesreste die Wolle so zurecht gezupft wird, dass diese sich im Bereich der Membrane etwas spannt, sollte dies auch ausreichen, damit die Membrane nicht mehr berührt wird, wenn der Bass wieder eingebaut wird. Das dies geht, darf ich allen versichern, da ich es nun schon mehrfach so gemacht habe und es gab keinerlei nachträgliche Probleme damit.

Wer sich diese Maßnahme nicht selbst zutraut, sollte entweder darauf verzichten, lebt dann aber mit der Gefahr, dass hier langfristig doch etwas passieren kann, oder kann sich auch an mich wenden. 

Pflege von Gummisicken

Wie können echte Gummisicken optimal gepflegt werden? Das ist im Grunde ganz einfach. Man braucht dazu nur eine weiches Tuch und etwas lauwarmes Wasser. Es dürfen keinerlei Spülmittel, Reinigungsmittel oder sonstige, womöglich aggressive Chemikalien verwendet werden! Das Tuch wird in das lauwarme Wasser eingetaucht und leicht befeuchtet. Mit dem Feuchten Tuch werden die Sicken dann vorsichtig und unter ganz leichtem Druck mit kreisenden Bewegungen abgerieben. Danach einfach nur noch trocknen lassen. Fertig.

Hinweis dazu. Diese Reinigungsmethode gilt nicht für Schaumgummi-, Gewebe- oder Papiersicken!

Wer noch weitere nützliche und hilfreiche Tipps hat, dem wäre ich im Namen aller Hififreunde dankbar, wenn ich diese hier veröffentlichen dürfte.